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Es ist soweit, am Mittwoch geht Marc Odenthal, 24-jähriger Sportler des 1. Judo-Club Mönchengladbach, bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro auf die Judo-Matte. Dann geht sein Traum in Erfüllung und er bekommt die Chance auf der größten sportlichen Bühne zu zeigen, wozu er in der Lage ist.

Es war ein langer schwerer Weg. 2005 kam Marc Odenthal zum 1. JC Mönchengladbach. 2006 wurde er zum ersten Mal Deutscher Jugendmeister und Vize-Europameister. Seinen internationalen Durchbruch in der Erwachsenenklasse schaffte Odenthal 2013 mit seinem Sieg beim Weltcup in Warschau. Von da an ging es mit ihm ständig bergauf. Jetzt 10 Jahre später fährt er zu den Olympischen Spielen.

Anfang des Jahres hatte Odenthal sich entschlossen, nicht mehr in der Öffentlichkeit in Erscheinung zu treten, bis diese ganze olympische Qualifikationsphase für ihn beendet war. Zum Einen, um sich etwas zurückzuziehen und sich zu konzentrieren und zum Anderen, weil er absolut außerstande gewesen war, zu beschreiben was in diesen letzten Monaten alles passiert ist und was er als Betroffener alles durchgemacht hat. Odenthal dazu:

„ Es waren wahnsinnige Höhen und Tiefen dabei. Tiefen mit Sicherheit, die lange unerfolgreiche Zeit nachdem ich es schon in die Top Ten der Welt geschafft hatte und dann die riesige Durststrecke, in der ich sehr abgefallen bin und dann viele Dinge geändert habe, um mich selbst zu finden und hart gearbeitet habe, um wieder nach vorne zu kommen. Das zu schaffen, war aber gleichzeitig mein größter Erfolg und auch das Entscheidende. Im Nachhinein war dann wohl der Grand-Prix-Sieg in Usbekistan der Auftakt für eine erfolgreiche Quali und natürlich die letzten Turniere, in denen ich mich dann gegen Aaron Hildebrand durchsetzen konnte, der es mir alles andere als leicht gemacht hat. Großen Respekt an ihn für seine Leistungen und diesen harten, aber immer fairen Kampf.

Ich freue mich das mein Trainer Stefan Küppers in Rio vor Ort sein wird. Das ist sehr wichtig für mich, da da wir ja diesen Weg zusammen schon weit über zehn Jahre gemeinsam gehen und mir da vor Ort kaum jemand besser und mehr helfen könnte kann als er. Was mich riesig freut, ist, dass auch meine Eltern auch in Rio sein werden, um mich zu unterstützen und das ganze mitzuerleben.

Wenn man mich jetzt fragen, würde wen ich als meinen stärksten Konkurrenten im Kampf um die Medaillen ansehe, müsste ich folgende Antwortgeben. Meine Gewichtsklasse hat, denke ich, eine hohe Leistungsdichte, daher ist das schwer zu sagen wen ich als einen Favoriten auf die Goldmedaille ansehen würde, aber Iliadis, Baker, Gwak und auch Nyman sind für mich heiße Medaillenkandidaten. Fürchten muss ich jedoch keinen Gegner, da ich weiß, dass ich in Rio jeden schlagen kann, egal wer kommt. Jetzt hat es sich ergeben das ich zu Beginn des Turniers auf den japanischen Topfavoriten, dem Weltranglistenzweiten und WM-Dritten von 2015, Mashu Baker aus Japan treffe. Sicher ein schweres Los aber noch einmal, fürchten muss ich keinen Gegner.“

Mächtig stolz ist natürlich der Präsident des 1. Judo-Club Erik Goertz nach der Nominierung von Marc Odenthal für Rio 2016. Immerhin sind es jetzt nach 2004, 2008, 2012 mit Andreas Tölzer, nun mit Marc Odenthal die vierten Olympischen Spiele in Folge an der der 1. Judo-Club Mönchengladbach teilnimmt.