Samira Bouizgarne vom 1. Judo-Club Mönchengladbach hat sich bei den u23 Europameisterschaften im russischen Izhevsk den Titel im Schwergewicht gesichert. In einem rein deutschen Finale setzte sie sich gegen Renee Lucht aus Hamburg durch.

Nach einem Freilos in der ersten Runde konnte sie in einem taktisch geprägten Kampf ihrer türkischen Kontrahentin drei Bestrafungen aufdrängen, was ihr den Sieg einbrachte. Nach gerade einmal eineinhalb Minuten Kampfzeit gelang ihr im anschließenden Halbfinale die entscheidende Wertung. Im Finale wartete somit ihre nationale Rivalin Renee Lucht, die im vergangenen Jahr die Bronzemedaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften gewonnen hatte. Die Begegnung gestaltete sich lange Zeit ausgeglichen, sodass auch nach dem Ende der regulären Kampfzeit von vier Minuten noch keine Gewinnerin feststand. In der Golden-Score Verlängerung konnte Bouizgarne dann jedoch einen Ansatz ihrer Gegnerin kontern, der die entscheidende Wazaari-Wertung für sie bedeutete.

Nach Bronze bei den Jugend-Europameisterschaften 2016 ist dies für Bouizgarne bereits die zweite Medaille bei Kontinentalmeisterschaften. Für den 1. Judo-Club Mönchengladbach ist es indes der erste EM-Titel einer weiblichen Judoka in der Vereinsgeschichte. Den bis dato letzten EM-Titel hatte Andreas Tölzer im Jahr 2006 gewinnen können.

Peer Radtke